Was sind die Ursachen der CLL und wie häufig ist sie?

Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) hat ihren Ursprung darin, dass sich Zellen aus einer Unterart der weißen Blutkörperchen bösartig verändern. Betroffen sind die sogenannten reifen B-Zellen (B-Lymphozyten). Die Ursache dafür liegt in Erbgutveränderungen bei der Bildung der Blutkörperchen im Knochenmark.

Was läuft bei einer CLL im Körper ab?

Die B-Zellen werden vom Knochenmark ins Blut abgegeben. Sie können von dort auch in die lymphatischen Organe wie zum Beispiel Lymphknoten, Milz und Leber gelangen.

Warum es zu diesen Genveränderungen kommt, ist bislang noch nicht abschließend geklärt. Die Ursachen der CLL und mögliche neue Behandlungen werden weiter intensiv erforscht.

Was sind monoklonale Zellen?

Die entarteten Blutkörperchen stammen in der Regel alle von einer einzelnen veränderten Zelle ab, mit der die Erkrankung ihren Anfang genommen hat. Daher spricht man auch von „monoklonalen“ Zellen.

Wie verbreitet ist CLL?

Grafik zeigt zeitlichen Verlauf der CLL Inzidenz In Deutschland werden pro Jahr etwa 5.600 neue CLL–Erkrankungen festgestellt. Das ist angesichts der vom Robert Koch-Institut für 2020 prognostizierten insgesamt 510.000 neuen Krebsfälle relativ wenig. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 traten deutschlandweit 68.900 neue Fälle von Brustkrebs und 58.800 Fälle von Prostatakrebs auf.

Wird eine CLL vererbt?

Das kann man so einfach nicht beantworten. Es gibt Hinweise, dass die Vererbung bei der Erkrankung eine Rolle spielen kann. Das Risiko von Verwandten ersten Grades von CLL-Patientinnen und -Patienten, ebenfalls eine CLL zu entwickeln, ist um den Faktor 8,5 erhöht. Außerdem haben sie ein 1,9- bis 2,6-fach erhöhtes Risiko, an einer anderen langsam wachsenden Krebserkrankung der weißen Blutkörperchen zu erkranken. Angesichts der Seltenheit dieser Erkrankungen gelten die genannten Risiken jedoch trotzdem als niedrig.

Wie ist die Altersverteilung bei CLL-Patienten?

Die CLL betrifft vor allem die ältere Generation. Das Alter der CLL-Patientinnen und -Patienten bei der Diagnose liegt Median bei 72 Jahren für Männer und 75 Jahren für Frauen. Das ist recht hoch, verglichen mit anderen Krebserkrankungen. Umgangssprachlich wird die CLL daher teilweise auch als „Altersleukämie“ bezeichnet.

Die CLL wird jedoch immer wieder auch bei jüngeren Patientinnen und Patienten festgestellt. Inzwischen ist jeder fünfte Mensch, bei dem eine CLL diagnostiziert wird, jünger als 55 Jahre.

Mehrere Menschen sitzen auf einer Mauer und schauen in die Ferne
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Kann die CLL eine Berufs­krankheit sein?

Die CLL ist in Deutschland als Berufs­krankheit anerkannt. Dazu muss allerdings nachgewiesen werden, dass die Erkrankten beruflich durch die Chemikalien Benzol oder 1,3-Butadien belastet worden sind.

Zusammenfassung

Die chronische lymphatische Leukämie ist eine vergleichsweise seltene Krebserkrankung. Gleichzeitig ist sie aber die häufigste Art von Blutkrebs in Mitteleuropa. Sie betrifft vor allem die ältere Generation. Aber auch Jüngere können betroffen sein. Ein konkreter Auslöser für eine CLL wurde bislang nicht gefunden. Wahrscheinlich ist, dass im Lauf des Lebens erworbene Erbgutveränderungen der Auslöser sind. Die CLL, ihre Ursachen und mögliche neue Behandlungen und Therapien werden weiter intensiv erforscht.

Wissenstest: das Krankheitsbild der CLL

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