Lebensqualität im Alltag – trotz CLL

Die Diagnose Krebs verändert den Blick aufs Leben. Angst vor der Zukunft gehört dazu. Eine chronische lymphatische Leukämie ist in dieser Hinsicht jedoch nicht unbedingt vergleichbar mit den meisten anderen Krebsarten. Auf der einen Seite verläuft die CLL in der Regel relativ langsam und die Betroffenen haben größtenteils eine gute Prognose. Sie können oftmals jahrelang oder sogar dauerhaft auf eine Behandlung verzichten.

Andererseits handelt es sich bei der CLL um eine chronische Erkrankung, die im Normalfall nicht heilbar ist. Das heißt, Sie müssen lernen, mit dem Wissen zu leben, dass Sie Krebs haben. Das fällt vielen Menschen schwer. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihre Bedürfnisse wahrnehmen und Ihr Wohlbefinden in den Mittelpunkt stellen.

Es kann helfen, sich auf die positiven Dinge im Leben zu konzentrieren, anstatt sich zu viele Gedanken darüber zu machen, welche Probleme und Einschränkungen vielleicht im Laufe der Erkrankung auftreten. Setzen Sie sich beispielsweise erreichbare Ziele und richten Sie den Fokus auf angenehme Situationen sowie Aktivitäten im Alltag.

Welche Bedeutung spielen soziale Kontakte für die Lebensqualität?

Mehrere Menschen am Esstisch stoßen an

Familie und Partnerschaft als Stütze

Vielleicht haben Sie das Bedürfnis, sich zurückzuziehen und „anderen nicht zur Last zu fallen“. Soziale Kontakte können sich jedoch sehr positiv auf die psychische Gesundheit auswirken. Hinzu kommt: Gerade enge Familien­mitglieder fühlen sich bei einer Krebserkrankung ebenfalls hilflos. Die Situation ist für sie noch schwieriger, wenn sie ausgeschlossen werden. Nehmen Sie sich also bewusst Zeit für Ihre Partnerin oder Ihren Partner, für Kinder und weitere Familien­mitglieder. Zögern Sie nicht, Hilfsangebote anzunehmen. In den meisten Fällen ist es für Ihre Verwandten eine Erleichterung, wenn sie etwas Konkretes für Sie tun können.

Freundschaften pflegen

Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte. An regelmäßigen Treffen im Freundeskreis wie Kegelabenden oder Stammtischen sollten Sie nach Möglichkeit weiterhin teilnehmen. Falls Sie beispielsweise für gemeinsamen Sport nicht mehr fit genug sein sollten, können Sie vielleicht trotzdem zum anschließenden Umtrunk hinzukommen.

Selbsthilfegruppen als wichtige Ergänzung

Womöglich werden Sie sich von Familie, Freundinnen und Freunden in manchen Situationen unverstanden fühlen. Manchmal können vielleicht nur Menschen in einer ähnlichen Situation nachvollziehen, was in Ihnen vorgeht. Deswegen kann es hilfreich sein, sich mit anderen Betroffenen in einer Selbsthilfegruppe (SHG) auszutauschen. Falls persönliche Treffen in Ihrer Region nicht möglich sein sollten oder Sie lieber anonym bleiben möchten, können Sie über Internetforen Kontakt zu anderen Patientinnen und Patienten aufnehmen.

Wie helfen Hobbys beim Umgang mit CLL?

Älteres Ehepaar malt zusammen

Hobbys können in unterschiedlicher Hinsicht die Lebensqualität erhöhen, wenn Patientinnen und Patienten an chronischer lymphatischer Leukämie leiden. Es ist sinnvoll, lieb gewonnene Tätigkeiten möglichst beizubehalten. Sie machen Spaß und können zudem dabei helfen, sich abzulenken. Viele Betroffene stellen außerdem fest, dass es ihnen guttut, Gefühlen über kreative Tätigkeiten Ausdruck zu verleihen, etwa durch Malen oder Schreiben.
Eine perfekte Ergänzung sind Entspannungstechniken wie Achtsamkeitstraining und Yoga sowie andere Arten von Sport. Denn körperliche Bewegung hat auch einen direkten positiven Einfluss auf die Gesundheit.

Zusammenfassung

CLL-Patientinnen und Patienten sollten ihr persönliches Wohlbefinden immer im Blick behalten. Das Pflegen sozialer Kontakte und das Betreiben von Hobbys hat sich in vielen Fällen als hilfreich erwiesen, wenn es darum geht, sich Lebensqualität zu erhalten.