Erste Anzeichen und Symptome einer CLL

Viele Erkrankungen sind anhand ihrer klar erkennbaren Symptome für Ärztinnen und Ärzte schnell und sicher zu identifizieren. Bei der chronischen lympathischen Leukämie (CLL) ist das nicht so.

Woran ist eine CLL zu erkennen?

Oft ist eine CLL bereits durch Blutuntersuchungen nachweisbar, lange bevor sie sich durch Symptome körperlich bemerkbar macht. Ein ärztlich erkennbares Anzeichen für eine CLL ist dabei eine erhöhte Anzahl von weißen Blutkörperchen. Gewissheit hat man in der Regel erst nach weiteren Blutuntersuchungen.

CLL-Symptome treten nicht bei allen Erkrankten auf

Nicht alle Patientinnen und Patienten mit einer diagnostizierten chronischen lymphatischen Leukämie entwickeln auch Symptome. Etwa ein Viertel aller Patientinnen und Patienten ist bei der Diagnose beschwerdefrei. Einige CLL-Patientinnen und CLL-Patienten entwickeln sogar lebenslang keine klinisch relevanten Symptome, die eine Therapie erforderlich machen.

Warum zeigen sich Symptome einer CLL meist erst in fortgeschrittenen Stadien?

Grund für die körperlich erkennbaren Anzeichen einer CLL ist die vermehrte Bildung abnormaler B-Lymphozyten (B-Zellen) im Knochenmark. Solche Blutzellen sind eine Unterart der weißen Blutkörperchen. Diese nur noch eingeschränkt funktionsfähigen Zellen sammeln sich mit der Zeit an bestimmten Stellen im Körper an. Dadurch verdrängen sie gesunde Blutzellen wie andere weiße und rote Blutkörperchen sowie Blutplättchen. Da die CLL oft nur langsam fortschreitet, treten Symptome und Begleiterscheinungen meist erst in späteren Stadien auf.

Was sind die Symptome einer CLL?

Mann tastet seinen Hals ab

Ein typisches Symptom einer chronischen lymphatischen Leukämie, das von vielen Patientinnen und Patienten als Erstes bemerkt wird, ist das Anschwellen der Lymphknoten, das durch die Ansammlung abnormaler B-Zellen entsteht. Dies tritt insbesondere häufig in der Hals-, Achsel-, Schlüsselbein- oder Leistenregion auf. Durch die Ansammlung von krankhaften Blutzellen in Milz oder Leber kann es zudem zu Druckgefühl und Schmerzen im Oberbauch kommen. Des Weiteren führt die Vermehrung der abnormalen B-Zellen zu einer Verdrängung gesunder Blutzellen. Je nach betroffenen Blutzellen kann dies unterschiedliche Beschwerden auslösen.

Grafik mit Darstellung der Symptome bei Mangel verschiedener BlutteileWeitere allgemeine Symptome wie zum Beispiel Fieber (ohne gleichzeitige Infektion), Nacht­schweiß oder Gewichts­verlust sind ebenfalls möglich. Das Auftreten und die Ausprägung von CLL-Symptomen und Begleit­erscheinungen kann von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Beim Auftreten solcher Symptome sollten Sie immer Ihre Ärztin oder Ihren Arzt verständigen. Das gilt sowohl, wenn Sie bereits in einer Therapie sind als auch, wenn Sie sich in der „Watch and Wait„-Phase befinden, während der die Erkrankung zwar beobachtet, aber noch nicht behandelt wird.

Was kann man gegen CLL-Symptome tun?

CLL-Patientinnen und CLL-Patienten sind den Beschwerden, die in späteren Stadien der Krankheit auftreten können, nicht schutzlos ausgeliefert. Die aktuell verfügbaren Therapien haben das Ziel, die Anzeichen der Krankheit zu mildern und das rasche Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten.
Wie Sie mit CLL-Symptomen und Begleiterscheinungen umgehen können, lesen Sie in diesem Kapitel.

Zusammenfassung

Häufig wird eine CLL festgestellt, bevor die Patientinnen oder Patienten überhaupt Symptome entwickeln. Einige Menschen mit CLL zeigen auch lebenslang keine Symptome. Es gibt eine Reihe möglicher Symptome in späteren Stadien der Erkrankung, auf die Betroffene achten sollten.

Wissenstest: das Krankheitsbild der CLL

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