Wie Sie im Alltag mit Symptomen der CLL umgehen können

Obwohl viele Patienten bei der Diagnose der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) keine oder nur geringe Beschwerden aufweisen, können diese im Verlauf zunehmen. Zu typischen Symptomen zählen beispielsweise Infektneigung, Müdigkeit, Kurzatmigkeit oder blaue Flecken. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, ist es wichtig, dass Sie einen guten Weg finden, mit eventuell auftretenden Beschwerden und Einschränkungen im Alltag umzugehen.

Welche Symptome bei einer CLL auftreten, hängt zum einen vom Stadium der Erkrankung ab. Zum anderen verläuft jede CLL anders. Entsprechend individuell sind auch mögliche Beschwerden.

Neben den allgemeinen Symptomen, die bei der CLL auftreten können, sind auch die Therapien häufig mit verschiedenen Nebenwirkungen verbunden. Dazu werden Sie zu Beginn der Therapie von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin aufgeklärt. Falls Sie schwere Nebenwirkungen jeglicher Art bemerken, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren behandelnden Arzt oder Ihre Ärztin.

Was bedeutet die höhere Infektanfälligkeit bei CLL?

Die CLL hat unter anderem zur Folge, dass gesunde weiße Blutkörperchen, die Krankheitserreger bekämpfen sollen, nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind. Außerdem beeinträchtigen manche Behandlungen das Immunsystem zusätzlich. Patientinnen und Patienten mit CLL können daher anfälliger für Infekte sein.

Mann wäscht sich die Hände

Das können Sie tun, um sich vor Infekten zu schützen

  • Regelmäßig und gründlich die Hände waschen
  • Abstand halten von Menschen mit Erkältungen oder grippalen Infekten
  • Menschenansammlungen möglichst meiden
  • Impfangebote nutzen (bitte informieren Sie sich zuvor bei Ihrem behandelnden Hämatoonkologen/Onkologen/Hämatologen oder Ihrer Hämatoonkologin/Onkologin/Hämatologin – bei CLL kommen nicht alle Impfstoffe infrage)
  • Küchenhygiene beachten, um keine Erreger über die Nahrung aufzunehmen

Das sind Anzeichen für einen Infekt

Da Ihr Immunsystem geschwächt ist, sollten Sie bei einem Infekt grundsätzlich Kontakt zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt aufnehmen und sich schonen. Achten Sie auf folgende Symptome bei einer CLL:

  • Erhöhte Temperatur (über 38 Grad Celsius)
  • Husten, Schnupfen, Atemnot
  • Schüttelfrost
  • Durchfall, der länger als 48 Stunden anhält
  • Rötungen oder Bläschen auf Haut oder Schleimhaut
  • Verwirrtheit oder Schwindel
  • Abgeschlagenheit
  • Gliederschmerzen
  • Appetitlosigkeit

Allgemeine CLL-Symptome – was tun?

Ältere Frau liegt erschöpft auf dem Sofa

Wie kann man mit Antriebslosigkeit und Müdigkeit umgehen?

Sie sind müde, fühlen sich schlapp, antriebslos und geraten schnell außer Atem? Das können Anzeichen für eine Blutarmut (Anämie) sein, die mit der CLL zusammenhängt. Sie selbst sollten darauf achten, über die Nahrung genug Eisen und Vitamin B12 zu sich zu nehmen. Auch chronische Erschöpfung (Fatigue) oder Müdigkeit können durch die chronische lymphatische Leukämie oder die Behandlung ausgelöst werden. Am besten hilft gegen dieses Symptom regelmäßige Bewegung, etwa leichter Ausdauersport. Überfordern Sie sich jedoch nicht und gönnen Sie Ihrem Körper auch die Ruhe, die er benötigt.

Was tun bei blauen Flecken?

Eine CLL kann dazu führen, dass Sie einen Mangel an Blutplättchen aufweisen und daher häufiger blaue Flecken bekommen oder Wunden lange bluten. Sie sollten Ihre Ärztin oder Ihren Arzt darüber informieren. Zur Linderung blauer Flecken kann es helfen, die betroffenen Stellen hochzulegen und zu kühlen.

Was tun bei Nachtschweiß?

Ein mögliches Symptom der Erkrankung sind häufige nächtliche Schweißausbrüche. Sollten Sie betroffen sein, tragen Sie im Bett am besten luftige, leichte Kleidung, zum Beispiel aus Baumwolle. Hilfreich kann es sein, frische Wäsche und Bettzeug bereitzulegen, um beides bei Bedarf in der Nacht wechseln zu können. Versuchen Sie, sich in der Phase vor dem Einschlafen zu entspannen: spezielle Übungen oder ein gutes Buch können dabei helfen.

Zusammenfassung

Welche Symptome bei einer CLL auftreten und wie stark sie jeweils ausfallen, ist individuell höchst verschieden. Es gibt jedoch Möglichkeiten, mit milden Symptomen einen guten Umgang zu finden. Sprechen Sie zu auftretenden Symptomen und Nebenwirkungen aber immer auch mit Ihrem Behandlungsteam.