Die erste gewählte Therapie führt bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) langfristig nicht immer zum gewünschten Erfolg.
Da die CLL als chronische Erkrankung nicht heilbar ist, kann der Krebs zwar durch die verschiedenen Formen der Behandlung zurückgedrängt werden, er bleibt jedoch dauerhaft im Körper. Es besteht daher das Risiko, dass sich die Erkrankung erneut verschlechtert. Die Ärztinnen und Ärzte haben dann die Möglichkeit, die Therapie zu wiederholen oder eine andere Therapie auszuwählen.
Was ist ein Rezidiv?
Zwar lässt sich die chronische lymphatische Leukämie heutzutage sehr gut behandeln, es ist jedoch möglich, dass der Krebs nicht mehr auf die bisherige Behandlung anspricht und sich die Blutwerte verschlechtern. Die Rückkehr der Erkrankung wird in der Fachsprache als Rezidiv bezeichnet.
Bei zeitlich begrenzten Therapien wie der Chemoimmuntherapie wird dabei zwischen einem Frührezidiv, das innerhalb der ersten drei Jahre nach Start der Behandlung auftritt, und einem Spätrezidiv, das mindestens drei Jahre nach Behandlungsbeginn auftritt, unterschieden.
Wie gehen Ärztinnen und Ärzte vor, wenn der Krebs erneut auftritt?
Die Kriterien für die Behandlung bei einem Rezidiv sind dieselben wie beim ersten Auftreten der Erkrankung. Sollte das Rezidiv keine Symptome verursachen, gilt es abzuwarten und die Erkrankung zu beobachten („Watch and Wait„). Anderenfalls wird das Behandlungsteam nach verschiedenen diagnostischen Faktoren beurteilen, welche medikamentöse Therapie am besten geeignet ist. Da sich manche genetischen Faktoren im Verlauf der Erkrankung ändern können, werden sie meist vor jedem Therapiebeginn erneut untersucht.
Das mögliche Behandlungsspektrum bei der CLL ist inzwischen relativ breit. Den Ärztinnen und Ärzten stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um den Blutkrebs zu behandeln. Daher wird bei einem Wiederauftreten der Erkrankung meist auf eine andere Therapie gewechselt. Bei einem Spätrezidiv kann es in Einzelfällen aber auch sein, dass eine zuvor angewandte Behandlung noch einmal wiederholt wird.
Zusammenfassung
Es ist möglich, dass bei Patientinnen oder Patienten nach Abschluss der Therapie eine erneute Ausbreitung der Krebszellen festgestellt wird. In diesem Fall schlagen die Medizinerinnen oder Mediziner eine neue Behandlung vor. Die Wahl der Therapie hängt, wie auch bei der Erstlinientherapie, von verschiedenen individuellen Faktoren ab.