Sport und CLL: Warum ist Bewegung so wichtig?

Meist spielt der Gedanke an Sport und Bewegung für Menschen mit CLL zunächst einmal keine große Rolle. Doch Studien zeigen: Regelmäßige körperliche Aktivität kann Betroffenen dabei helfen, ihr allgemeines Wohlbefinden zu steigern.

So gesund ist regelmäßiges Training

Sport hat sowohl auf unseren Körper als auch auf unsere Seele viele positive Auswirkungen – dies gilt für Gesunde ebenso wie für CLL-Patientinnen und -Patienten. Denn regelmäßige körperliche Aktivität …

  • stärkt das Herz-Kreislauf-System
  • festigt die Knochen und baut Muskeln auf
  • erhält oder verbessert die physische und psychische Belastbarkeit
  • stellt sicher, dass wir mobil bleiben
  • hilft dabei, das Körpergewicht zu regulieren
  • verbessert die Koordination
  • hilft dabei, Ängste und Stress abzubauen
  • verbessert den Schlaf
  • hilft dabei, sich zu entspannen

Sollten Menschen mit CLL regelmäßig Sport treiben?

Älteres Ehepaar fährt Fahrrad

In der Vergangenheit hat man Patientinnen und Patienten mit Krebs häufig empfohlen, sich zu schonen und auf körperliche Anstrengung zu verzichten. Doch dieser Rat ist schon lange überholt: Studien zeigen, dass sich ein individuell abgestimmtes Bewegungs­programm bei Betroffenen in fast jeder Krankheits­situation positiv auswirken kann. Sportliche Aktivität kann unter anderem dabei helfen, das geschwächte Immunsystem zu stärken, den Kreislauf in Schwung zu halten und die körperliche Leistungs­fähigkeit aufrechtzuerhalten.

Vor dem Training: Fragen Sie Ihr Behandlungs­team um Rat

Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungs­team, wenn Sie nach der Diagnose CLL mit Ihrem gewohnten Sport­programm fortfahren möchten oder ein neues Training beginnen wollen. Sie können am besten einschätzen, wie es um Ihre Leistungs­fähigkeit bestellt ist, und eventuell einen individuellen Plan erstellen, der auf Ihre gegenwärtige körperliche Situation und Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Welcher Sport ist für CLL-Patientinnen und CLL-Patienten gut?

Vier Erwachsene machen Yoga
Bei der Frage, welche Sportart für Patientinnen und Patienten mit CLL die beste ist, kommt es unter anderem auch darauf an, welche Ziele durch die Aktivität erreicht werden sollen. Denn je nach Art der Bewegung kann das Training

  • die Ausdauer stärken: Geeignet sind dazu beispielsweise Fahrradfahren, Wandern oder Walken.
  • die Muskulatur stärken: Hier kommen unter anderem Sportarten wie moderates Kraft­training oder auch Schwimmen infrage.
  • die Koordination schulen: In diesem Fall können bestimmte Übungen aus dem Yoga oder aus dem Bereich der Physiotherapie helfen.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass Ihnen der Sport Spaß macht. Denn nur so bleiben Sie im Alltag dauerhaft am Ball. Daher gilt es, bei der Planung des Trainings die eigenen Vorlieben und Abneigungen zu berücksichtigen.

Auch die Häufigkeit und Intensität des Trainings ist von Ihrer persönlichen Verfassung abhängig und kann am besten von Ihrem Behandlungs­team oder Ihnen selbst eingeschätzt werden. Generell gilt: Lassen Sie es beim Training langsam angehen und hören Sie auf die Signale Ihres Körpers – denn eine andauernde Überforderung würde Ihnen eher schaden als nützen.

Warum Sport in der Gruppe helfen kann

Sie möchten lieber im Team aktiv werden als allein Sport treiben? In diesem Fall kann die Teilnahme an einer Gruppe für Rehabilitations­sport für Krebs­patientinnen und -patienten für Sie sinnvoll sein. Diese Angebote werden von erfahrenen Trainerinnen und Trainern angeleitet. Die Übungs­einheiten werden speziell an die Bedürfnisse der Teilnehmenden angepasst.

Die Gruppen­dynamik eines solchen Kurses kann insbesondere jenen helfen, die hin und wieder Probleme haben, sich selbst zum Training zu motivieren. Darüber hinaus bietet der Rehabilitations­sport die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu knüpfen und sich mit anderen Krebs­patientinnen und Krebs­patienten auszutauschen.

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Gut zu wissen: Krebs­patientinnen und Krebs­patienten haben einen Anspruch auf einen Rehabilitations­sport in einer Krebs­sport­gruppe. Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse über Trainings­angebote in Ihrer Nähe und über Möglichkeiten der Kosten­übernahme.

Treppe statt Training: mehr Bewegung im Alltag

Natürlich wird es immer mal wieder Tage geben, an denen Sie sich zum Sport aufraffen müssen – oder auch mal Tage, an denen Sie eine Sporteinheit ausfallen lassen. Das ist ganz normal. Anstatt sich Vorwürfe zu machen, akzeptieren Sie, dass Sie eine kleine Auszeit vom Training brauchen, und gönnen Sie Ihrem Körper die nötige Ruhe.

Denn um die körperliche Fitness zu stärken, müssen Sie nicht zwingend täglich die Sport­schuhe schnüren. Schon kleine Maßnahmen können dabei helfen, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen:

  • Nehmen Sie öfter mal die Treppe statt den Aufzug.
  • Legen Sie kleine Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück, anstatt das Auto zu nehmen.
  • Widmen Sie sich einem aktiven Hobby, zum Beispiel der Gartenarbeit.

Zusammenfassung

Regelmäßige Bewegung kann sich bei Patientinnen und Patienten mit CLL in fast jeder Krankheits­situation positiv auswirken. Sport kann unter anderem dabei helfen, das Immunsystem zu stärken, die körperliche Leistungs­fähigkeit zu erhalten und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Das Trainings­programm sollte gemeinsam mit dem Behandlungs­team erstellt und individuell auf den gesundheitlichen Zustand der Betroffenen abgestimmt werden.