Was ist chronische lymphatische Leukämie (CLL)?

Die chronische lymphatische Leukämie – kurz CLL – ist eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems. Als Leukämie oder Blutkrebs werden verschiedene Krebserkrankungen des blutbildenden Systems bezeichnet.

Warum entsteht eine CLL?

Illustration Leukämie Befall eines weiblichen Körpers

Das Lymphsystem des Menschen hat viele wichtige Aufgaben im Organismus. Es dient als Transportsystem und und übernimmt bei Abwehrreaktionen des Körpers eine wichtige Rolle.

Bei der CLL werden zu viele funktionsunfähige, krankhafte weiße Blutzellen gebildet, die sich in den lymphatischen Organen (Knochenmark, Milz, Lymphknoten), aber auch im Blut finden. Dadurch wird zunehmend die Produktion gesunder Blutzellen sowie die Gesundheit von Organen und deren Funktion beeinträchtigt.
Die CLL ist die häufigste Form der Leukämie in der westlichen Welt. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 5.600 Menschen daran. Die Erkrankung tritt vor allem im höheren Lebensalter auf. Sie kann aber auch Menschen in jüngeren Altersgruppen betreffen. Frauen sind bei der Erstdiagnose im Durchschnitt 72 Jahre, Männer 75 Jahre alt – wobei Männer etwa doppelt so häufig erkranken wie Frauen.

Akute oder chronische lymphatische Leukämie: Was ist der Unterschied?

Grafik über die verschiedenen Formen von Leukämie

Eine Besonderheit der chronischen lymphatischen Leukämie ist, dass sie in der Regel sehr langsam voranschreitet. Damit steht die CLL im Gegensatz zu akuten Formen der Leukämie wie beispielsweise der akuten lymphatischen Leukämie (ALL). Bei akuten Leukämien können sich Symptome auch schon innerhalb von Wochen entwickeln. Bei einer CLL sind viele Betroffene in den ersten Jahren der Krankheit meist völlig beschwerdefrei.

Die CLL ist mit Medikamenten nicht heilbar. Doch dank des medizinischen Fortschritts ist es heutzutage oft möglich, die Erkrankung mitunter jahre- oder gar jahrzehntelang gut zu kontrollieren. In vielen Fällen können Menschen mit der Diagnose CLL mithilfe moderner Therapien weiter ein ganz normales Leben führen. Das Erscheinungsbild und der Verlauf der CLL können je nach Patientin oder Patient sehr unterschiedlich sein.

Wenn man die Lebens­erwartung bei Betroffenen von verschiedenen Arten der Leukämie vergleicht, so ist sie bei den Menschen mit einer CLL am höchsten. Zudem ist die Sterblichkeit durch die CLL seit Jahren rückläufig.

Was passiert bei einer CLL?  

Woraus besteht das menschliche Blut?

Um die CLL zu verstehen, muss man die Aufgaben­verteilung im Blut kennen. Die festen Bestandteile des Bluts sind Zellen wie die roten und weißen Blut­körperchen. Daneben gibt es die Blut­plättchen (Thrombozyten), die für die Blutgerinnung bedeutsam sind.
Bei gesunden Menschen sind normalerweise 99 Prozent aller Blutzellen rote Blutkörperchen (Erythrozyten). Diese transportieren Sauerstoff in die Organe und ins Gewebe. Etwa ein Prozent der Blutzellen sind weiße Blutkörperchen (Leukozyten). Ihre Aufgabe ist es, Eindringlinge wie Bakterien, Viren oder Pilze zu erkennen und unschädlich zu machen. Es gibt verschiedene Gruppen der weißen Blutkörperchen, die unterschiedliche Aufgaben in der Immunabwehr wahrnehmen, darunter die für die CLL entscheidenden Lymphozyten.

Grafik über das menschliche Blut
Befallene Blutzellen unter einem Mikroskop

Blutausstrich bei einer CLL (B-Zellen sind violett gefärbt)

Welche Rolle spielen die B-Zellen

Bei der CLL spielt unter anderem die Gruppe der B-Lymphozyten (B-Zellen) eine wichtige Rolle. Bei gesunden Menschen bilden diese weißen Blutkörperchen Antikörper, die dabei helfen, den Organismus vor Infektionen und Krankheiten zu schützen. Normalerweise sterben diese B-Zellen nach einer bestimmten Zeit von allein ab. Sie machen so Platz für neue Zellen.

Bei Menschen mit CLL sorgt eine Erbgutveränderung dafür, dass der sogenannte programmierte Zelltod bei den B-Zellen nicht mehr funktioniert. Diese Krebszellen existieren bei einer CLL dauerhaft. Sie können sich mit der Zeit im Blut und im Lymphsystem ansammeln. Bei diesen veränderten Zellen ist zudem die Fähigkeit, Infektionen zu bekämpfen, eingeschränkt.

Welche Rolle spielen die B-Zellen

Bei der CLL spielt unter anderem die Gruppe der B-Lymphozyten (B-Zellen) eine wichtige Rolle. Bei gesunden Menschen bilden diese weißen Blutkörperchen Antikörper, die dabei helfen, den Organismus vor Infektionen und Krankheiten zu schützen. Normalerweise sterben diese B-Zellen nach einer bestimmten Zeit von allein ab. Sie machen so Platz für neue Zellen.

Bei Menschen mit CLL sorgt eine Erbgutveränderung dafür, dass der sogenannte programmierte Zelltod bei den B-Zellen nicht mehr funktioniert. Diese Krebszellen existieren bei einer CLL dauerhaft. Sie können sich mit der Zeit im Blut und im Lymphsystem ansammeln. Bei diesen veränderten Zellen ist zudem die Fähigkeit, Infektionen zu bekämpfen, eingeschränkt.

Befallene Blutzellen unter einem Mikroskop

Blutausstrich bei einer CLL (B-Zellen sind violett gefärbt)

Illustration von normalen Blutzellen vs. Leukämie Blutzellen

Wieso wird die Vermehrung von weißen
Blutkörperchen zum Problem?

Die Vermehrung der abnormalen B-Zellen findet bei einer CLL oft nur sehr langsam statt, ohne dass anfangs Symptome auftreten und ohne dass es den Betroffenen zunächst auffällt.
Auch bei Patientinnen und Patienten mit CLL produziert das Knochenmark weiterhin gesunde Zellen, die zu funktionsfähigen B-Lymphozyten heranreifen.
Zum Problem wird die Vermehrung der abnormalen Zellen, wenn ihre Zahl so weit anwächst, dass sie in bestimmten Bereichen gesunde weiße und rote Blutkörperchen und Blutplättchen verdrängen.

Wieso wird die Vermehrung von weißen
Blutkörperchen zum Problem?

Die Vermehrung der abnormalen B-Zellen findet bei einer CLL oft nur sehr langsam statt, ohne dass anfangs Symptome auftreten und ohne dass es den Betroffenen zunächst auffällt.
Auch bei Patientinnen und Patienten mit CLL produziert das Knochenmark weiterhin gesunde Zellen, die zu funktionsfähigen B-Lymphozyten heranreifen.
Zum Problem wird die Vermehrung der abnormalen Zellen, wenn ihre Zahl so weit anwächst, dass sie in bestimmten Bereichen gesunde weiße und rote Blutkörperchen und Blutplättchen verdrängen.

Unterschiede zwischen normalen (Blutzellen) und leukämischen Blutzellen

Daher ist es für Sie als CLL-Patientin oder CLL-Patient wichtig, die ärztlichen Kontrolltermine mit den regelmäßigen Blutuntersuchungen wahrzunehmen. Ihre Ärztin beziehungsweise Ihr Arzt schaut sehr genau auf die Zahl der weißen Blutkörperchen im Blut. Die Blutwerte sind auch Grundlage der ärztlichen Entscheidung, ob mit einer Behandlung begonnen werden sollte oder ob vor dem möglichen Beginn einer Therapie erst einmal abgewartet wird. Durch die Vermehrung der weißen Blutkörperchen können bestimmte typische CLL-Symptome auftreten.

Von Binet-Stadien bis „Watch and Wait“: Was man über CLL wissen sollte

Im Zusammenhang mit der CLL werden diverse Fachwörter verwendet. Der Status der Erkrankung wird zum Beispiel in drei sogenannte Binet-Stadien eingeteilt. Wenn es um die Frage geht, was nach der Diagnose folgt, wird oft die „Watch and Wait“-Phase ins Spiel gebracht. Weiterführende Informationen finden Sie auf den folgenden Seiten.

Zusammenfassung

Bei einer CLL werden zu viele krankhafte weiße Blutzellen gebildet, die sich mit der Zeit in Knochenmark, Milz, Lymphknoten und im Blut ansammeln können. Dadurch wird zunehmend die Funktion von Organen beeinträchtigt. Die Erkrankung ist dank moderner Therapien häufig gut behandelbar. Oft ist es möglich, mit einer CLL weiter ein ganz normales Leben zu führen.

Wissenstest: das Krankheitsbild der CLL

Testen Sie Ihr Wissen zu den Hintergründen der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL):

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